Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (2024)

Inhaltsverzeichnis

  • Die goldene Regel der frühen Tage: Beyond the Fold!
  • Zeit für Effekte
  • Tipps für die Gestaltung
  • Fazit

Der Erfolg von One-Pagern ist durchaus begründet. Dank vielfältiger Gestaltungsmöglichkeiten sind sie im Web echte Hingucker und deshalb auch überaus beliebt. Landing Pages von Online-Marketing-Kampagnen oder Unternehmen mit einem kleinen Produktsortiment profitieren von den aufmerksamkeitsstarken Scroll-Websites ohne Unterseiten.

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Weniger geeignet sind One-Pager für große Websites mit vielen oder sehr unterschiedlichen Inhalten. Denn One-Pager lassen sich aufgrund ihrer „einseitigen“ Struktur nicht besonders gut auf mehrere verschiedene Themen für Suchmaschinen optimieren. Das kann zu einem schlechteren Ranking in den Suchergebnissen führen. Die eingeschränkten Möglichkeiten für SEO sollten vor der Entscheidung, eine Website als One-Pager umzusetzen, auf jeden Fall bedacht werden.

Die goldene Regel der frühen Tage: Beyond the Fold!

In den frühen Tagen des Webdesigns galt es als goldene Regel, den wichtigsten Content immer „above the fold“ unterzubringen, also im oberen Seitenbereich, der direkt beim Aufruf einer URL zu sehen ist. Nutzer sollten mit einem Blick die zentralen Inhalte erfassen können, ohne vorher scrollen zu müssen.

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Heute ist diese Regel schwieriger einzuhalten. Der Siegeszug von Smartphones und Tablets hat die Webdesign-Landschaft stark verändert. Webdesigner wissen nicht mehr, wie groß der Bereich „above the fold“ überhaupt sein soll. Zahlreiche aktuelle Studien [1] belegen außerdem, dass Scrollen heute überhaupt kein Problem mehr darstellt. Das gilt für Smartphones sogar noch stärker als auf dem Desktop [2] – eine Folge davon, dass das Scrollen auf Touch-Geräten so einfach ist.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass der „Fold“ unwichtig geworden wäre, denn natürlich erhält dieser Seitenbereich noch immer mehr Aufmerksamkeit. Einen Blick auf den oberen Teil erhascht jeder Nutzer, auch jene, die sofort wieder abspringen. Beim One-Page-Webdesign gilt es deshalb, Anreize zu schaffen und neugierig zu machen, damit die Nutzer Lust haben, auch den Rest der Site zu sehen.

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (1)

Das kann mit expliziten visuellen Mitteln geschehen, wie es etwa der Webdesigner Marc Hinse [3] zeigt. Er verwendet eine gestrichelte Linie, die den Besucher von oben nach unten durch die gesamte Site führt. Sie leitet die Nutzer zu Referenzen, erläutert dann Vorgehen und Kompetenzen des Designers und mündet schließlich in den Kontaktdaten.

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Auch inhaltlich kann durch geschicktes Storytelling zum Scrollen animiert werden. Oft reicht dafür eine ganz kleine Geschichte. Der One-Pager des Webdesigners Jan Ploch aus Hamburg [4] basiert auf der einfachen Idee, dass ein Getränk mit Hilfe eines Strohhalms ausgetrunken wird. Während die Nutzer am Strohhalm entlang nach unten scrollen und sich die Flasche immer weiter leert, erfahren sie auf dem Etikett etwas über die Arbeit des Designers.

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (2)

Schließlich kann man den Nutzern auch mit Worten oder Symbolen anzeigen, dass es hier noch mehr zu sehen gibt. Häufig verwendet man dazu einen Pfeil nach unten am Seitenende oder kleine Pünktchen an der Site, wie es „A Look Back at Interior Design by Decade“ [5] vormacht. Diese Website ist auch ein Beispiel dafür, dass Scrollen nicht immer so aussehen muss wie man es gewohnt ist: Hier blenden sich die verschiedenen Dekaden punktförmig ein. Die Website nutzt das ressourcenschonende JavaScript-Plugin Skrollr [6], das in diesem Projekt bei den
Animationen zwischen den einzelnen Key Frames hilft.

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (3)

Für welche Variante man sich auch entscheidet: Wichtig ist, dass die Nutzer zum Scrollen animiert werden. Mit einem jQuery-Plugin wie ScrollDepth [7] lässt sich das direkt in Google Analytics auswerten.

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Zeit für Effekte

One-Pager werden oft mit Parallax Scrolling kombiniert. Dabei wandern verschiedene Ebenen einer Website während des Scrollens unterschiedlich schnell. Die so erzeugten interessanten Effekte können das Storytelling weiter vorantreiben. Ein gutes Beispiel dafür ist die Hochzeitssite des Designerpaares Jess und Russ [8], mit der die beiden ihre persönliche Geschichte erzählen. Dank Parallax Scrolling wird aus einem vermeintlichen Buchstabensalat schließlich der Hinweis, dass sie sich im Internet kennengelernt haben.

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (4)

Für Parallax Scrolling spricht einer Studie der Purdue University [9] zufolge besonders der Spaßfaktor. Nutzer empfinden demnach bei Parallax-Scrolling-Websites mehr Spaß als bei „normalen“ Websites, während man keine Unterschiede bei anderen Aspekten der User-Experience feststellen konnte.

Alternativ zum Parallax Scrolling lassen sich wichtige Inhalte auch basierend auf der Scrollposition animieren oder einblenden – das führt zu einem ordentlichen Aufmerksamkeitsschub. Dabei können Webdesigner entweder auf kontinuierliches Scrollen setzen oder auf eine Scrollbewegung hin eine ganze Animation abspielen lassen [10].

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Beides hat Folgen für die User-Experience: Bei kontinuierlichem Scrollen wie beim erwähnten Hochzeits-One-Pager von Jess und Russ kann man als Designer nicht festlegen, wo der Besucher beim Scrollen stehenbleibt. Die Animation muss also flüssig ablaufen und an jedem Punkt auf der Website gut aussehen.

Die Alternative zeigt die Produktseite zum Mac Pro [11]. Sie ist zwar kein One-Pager, aber ein gutes Beispiel für Scrolleffekte. Mit jeder Scrollbewegung fährt eine neue Animation ab – als Nutzer fühlt man sich wie in einem Film und wird emotional stark in das Geschehen hineingezogen. Gleichzeitig verlieren Nutzer aber auch ein gutes Stück Kontrolle über ihren Browser, der Scrollbalken macht bei dieser Form der User-Experience keinen Sinn, und wenn man während der Animation weiterscrollt, geschieht nichts. Entscheidet man sich für diese Form, sollte man den Scrollbalken übers CSS ausblenden und auf recht kurze Animationsphasen achten.

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (5)

Für diesen und alle anderen Effekte gilt: Sie sind noch immer recht jung und sollten ausführlich in verschiedenen Browsern getestet werden, damit sie nicht stocken oder springen.

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Tipps für die Gestaltung

One-Pager können ihre Stärken besonders gut ausspielen, wenn man gestalterische mit inhaltlichen und technischen Aspekten kombiniert. Nutzer durchschauen schnell die einfache Struktur der Website und lassen sich Schritt für Schritt durch den Inhalt führen. Beispielsweise lassen sich One-Pager in Form von Landing Pages so optimieren, dass der Besucher durch geschicktes Storytelling zu einem Ziel geführt wird, zum Beispiel zur Kontaktaufnahme (siehe auch t3n 33 „Storytelling im Webdesign“).

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (6)

Ein weiterer Vorteil aus Sicht der Nutzer: Sie müssen nicht lange in verschachtelten Menüs herumsuchen, weil sich alle Inhalte kompakt auf einer Seite befinden. Diese Fokussierung zwingt den Seitenersteller dazu, sich auf die wesentlichen Aspekte zu konzentrieren. Natürlich lassen sich One-Pager auch in verschiedene Teilbereiche einteilen, solange diese einen überschaubaren Umfang haben. Mit unterschiedlichen Hintergründen oder Rahmenlinien können sie voneinander abgegrenzt werden. Sinnvoll ist es dann, diese Bereiche mit Sprungmarken navigierbar zu machen. Mail First [12] realisiert das auf eine vorbildliche Weise. Die Themenblöcke sind deutlich voneinander abgegrenzt und lassen sich über die Navigation jederzeit direkt ansteuern. Erleichtern kann man die Navigation auch mit einem Button im Footer, mit dem man wieder ganz nach oben springen kann, oder indem man das Menü relativ zum Browserfenster mitscrollen lässt.

Der One-Pager von Mail First ist auch für einen weiteren Aspekt ein gutes Beispiel. Während der Navigation hilft eine dezente Animation bei der Orientierung. Der sichtbare Ausschnitt scrollt automatisch zum gewählten Themenbereich, statt plötzlich dorthin zu springen. Solche Effekte sind nicht rein dekorativ, sondern verdeutlichen dem Nutzer, dass sich alle Inhalte auf einer Seite befinden und somit inhaltlich zusammengehören.

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Ein weiterer Gestaltungstipp: Bilder oder Illustrationen sind beim One-Page-Design sehr wichtig, weil sie neugierig machen und dem Design eine Identität geben. Dabei sollte man natürlich auf die Ladezeit achten, damit der schicke Einseiter nicht zu langsam wird. Illustrative Elemente lassen sich beispielsweise gut mit datensparsamen Techniken wie SVG, Icon Fonts oder CSS3 umsetzen. Asynchrones Laden schützt davor, dass ungeduldige Nutzer abspringen. Diese und weitere datensparende Maßnahmen gelten aber natürlich nicht nur für One-Pager.

Fazit

One-Pager liegen voll im Trend, sind jedoch nicht immer die passende Wahl. Wer stark auf Suchmaschinenoptimierung angewiesen ist oder komplexe Inhalte abbilden muss, greift besser zu einem anderen Mittel. Viele Websites für lokale Unternehmen, Dienstleistungsberufe und Geschäfte haben dagegen gar nicht so viele Informationen [13] und akquirieren ihre Kunden weniger über Suchmaschinen. In solchen Fällen bietet sich ein One-Pager durchaus an. Ihre Stärken haben die schicken Einseiter auch bei Landing Pages. Achtet man beim Design sowohl auf die Gestaltung als auch auf eine gute User-Experience, werden One-Pager zu echten Hinguckern, die neugierig auf mehr machen.

Der Autor

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (7)

Björn Rohles ist Medienwissenschaftler und hilft Unternehmen als Webdesigner und Berater bei ihrer digitalen Strategie. Sein Buch „Grundkurs Gutes Webdesign“ ist im Juni 2013 im Galileo-Verlag erschienen und erläutert Grundlagen nutzerfreundlicher Website-Gestaltung. Man findet ihn unter http://jorni.de.

Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (8)

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Tipps für ein erfolgreiches One-Page-Design: Vielseitige Einseiter (2024)

FAQs

How long should a one-page website be? ›

The general rule of thumb for content length and density ranges greatly, from a minimum of 200 to maximum of 1,000 words per page, depending on the topic complexity and objectives. The main goal of website content is getting your message across effectively and enticing your reader to take action, while being concise.

How much does a single page website cost? ›

The cost of creating a website can vary greatly depending on several factors such as the platform you use, design complexity, additional functionalities, and whether you hire a professional web developer. In general, you can expect to pay anywhere from $500 to $5,000 for a one-page website.

Are one-page websites a good idea? ›

The narrow focus makes one-page websites great for generating customers, leads, and subscribers. This is why they're the number one choice for landing pages, too. It's much easier for you to keep a visitor's attention and sell them your offer without distraction.

How long should a one page write up be? ›

1 page is 500 words single-spaced or 250 words double-spaced. Documents that typically are 1 page are high school and college essays, short blog posts, and news articles. A typical single-spaced page is 500 words long.

Can a website be just one page? ›

A single or one page website is simply a website that only contains one HTML page. There are no additional pages, such as an About, Features or Contact Us page. As Awwwards explains, content on single page websites is fully loaded in the initial page, making the experience more continuous and fluid for the user.

How much does a web designer charge per hour? ›

Hourly Rate

Reasonably skilled freelance web designers make about $75 per hour. This figure can vary, though, according to CSS-Tricks. Website Builder Expert estimates that the cost to design a website is $30 to $80 per hour, while the cost to actually develop the website is $100 to $180 per hour.

How much should I charge for a website as a beginner? ›

While prices differ from person to person, web design professionals typically charge between $50 to $80 per hour, with skilled freelance website designers making upwards of $75 per hour. A flat fee for a standard business website can range from $5,000 to $10,000, with an average of $6,760.

How much should I sell my first website for? ›

Q2. How Much Should You Sell a Website For? Ideally, you can sell a website between 25-35x of its monthly revenue.

Can I make a one page website for free? ›

Yes, absolutely. The core version of Elementor is free and unlimited. You get access to Elementor's industry-leading live editor, 40+ free widgets, and 50+ free templates to build your professional one-page website.

How long does it take to design one web page? ›

Unless you are a full-stack web developer, you may need to hire professionals to create different aspects of the website. It can take you between eight to 21 days to build a single-page website from scratch: Planning and requirements gathering (one-three days) Design and prototyping (two-seven days)

How much does it cost to build a one-page website? ›

A simple website for small businesses can cost you between $100 and $500 to build. But this cost could increase depending on your goals. A custom-built website with lots of features can have a cost as high as $30,000 or more. To get started with a website for your business, you'll need a domain name and web hosting.

How much should I pay for a landing page? ›

You can find landing pages with prices ranging from $50 to $2,000, with an average price tag of $350. This option can be a cost-effective solution for businesses on a tight budget, but it's essential to carefully review the freelancer's portfolio and customer reviews before hiring.

How many pages should a good website have? ›

Generally speaking, 10-30 pages of well-crafted content that showcase your products and services should be enough for most small to medium businesses. As long as you prioritize the user experience, you will get results.

What is the ideal length of a web page? ›

Take if from a professional website copywriter: when it comes to SEO, a web page should be at least 300 words long. This is because Google tends to classify anything below that word count as 'thin' or 'low-quality' content.

What is a good page size for a website? ›

1280px and 1920px are the two standard widths for web design. A 1280px website will look great on laptops and mobile devices but not so great on large monitors. To ensure your site looks just as good on big screens as it does on small screens, set your max site width to 1920px or more.

What counts as one page on a website? ›

Here is a good formula for what constitutes a “page” on a website: A minimum of 300 words of content (which is also great for SEO) 30 images or less (if you have more than 30 images, we suggest breaking it up into additional pages so your site will load faster).

How many words should be on one webpage? ›

From hundreds of iterations and client tests, we have found that the best length for homepage content is a range between 100 and 1,000 words, with the optimal falling somewhere in the middle (400 to 600 words).

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Author: Virgilio Hermann JD

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Name: Virgilio Hermann JD

Birthday: 1997-12-21

Address: 6946 Schoen Cove, Sipesshire, MO 55944

Phone: +3763365785260

Job: Accounting Engineer

Hobby: Web surfing, Rafting, Dowsing, Stand-up comedy, Ghost hunting, Swimming, Amateur radio

Introduction: My name is Virgilio Hermann JD, I am a fine, gifted, beautiful, encouraging, kind, talented, zealous person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.